„Es lief sehr gut für die Branche, und das hat sich auch in den Zahlen widergespiegelt“, leitet Axel Augustin vom BTE die Pressekonferenz im Dezember ein. Und tatsächlich: Das Marktvolumen mit Bekleidung, Schuhen und Lederwaren stieg für das Jahr 2022 um 5%, nur noch rund 2% würde die Differenz zum Vorpandemiewert betragen. Statt der für 2021 verzeichneten 71,1 Mrd. Euro prognostiziere man für 2022 einen Betrag von 74,6 Mrd. Euro. Damit sei man nur noch 1,4 Mrd. Euro von 2019 (76 Mrd. Euro) entfernt.
Sowohl Online als auch stationär verlief der Handel dabei sehr unterschiedlich. Nachdem der Onlinehandel in den Pandemiejahren einem starken Anstieg verzeichnen konnte, fand 2022 erstmal ein Rückgang von -5% statt. Dennoch bleibe man damit weiterhin über dem Niveau von 2019 und übersteige dieses auch um ganze 34%. Beim lokalen Fachhandel fand eine exakt andere Entwicklung statt: Nach einem starken Jahr 2019 mit 40,5 Mrd. Euro fiel der Wert im ersten Pandemie Jahre auf gerade einmal 31,3 Mrd. Euro und sank damit um -23%. Nach einem darauffolgenden, ähnlich schwachem Jahr 2021 rechne man für 2022 bereits mit deutlichen Steigerungen. Dementsprechend erwarte man einen hochgerechneten Betrag von 37,4 Mrd. Euro, was eine Steigerung von 24% zum Vorjahr bedeuten, jedoch immerhin knapp 8% unter dem Vorpandemiewert liegen würde.
Besorgniserregend sei jedoch die Anzahl der Unternehmen im stationären Schuhhandel: Waren es 2015 noch 4.249, sank der Wert im Verlauf der Jahre und Krisen auf 2.960. Mitunter ein Grund, der neben finanziellen Schwierigkeiten genannt wurde, war auch die fehlende Nachfolge. Hier sähen viele Unternehmen sich gezwungen, die Läden zu schließen.
Die Zahl der Unternehmen nahm in den vergangenen Jahren rapide ab. (Foto: BTE)