Das Flaggschiff an der Hamburger Mönckebergstraße gleicht einem Outlet, Sale-Aktionen laufen schon seit Wochen. Die angezeigte Masseunzulänglichkeit nach einem laut dem Görtz-Sachwalter „unerwartet schlechten Saisonverlauf“ hat Folgen für den gesamten Markt. Das Vertrauen vieler Lieferanten ist erschüttert; Mitbewerber leiden unter den Rabatten mitten in der Saison.
Die Filialen sollen laut den Geschäftsführern Frank Revermann und Tobias Volgmann trotz Masseunzulänglichkeit (MUZ) geöffnet bleiben. Allerdings wohl nicht alle. Aktuell kursiert in der Branche eine Liste mit zwölf Standorten, die zusätzlich infolge des MUZ Verfahrens geschlossen werden sollen bzw. wohl schon wurden – darauf steht auch der Flagship Store in Köln, über den schuhkurier schon berichtete.
Unklar ist derzeit, wie sich die Investoren verhalten bzw. ob es möglicherweise neue gibt. Denkbar ist ein Szenario, bei dem mehrere Interessenten Teile des Filial-Portfolios von Görtz übernehmen. Auf schuhkurier-Anfrage zum Engagement der Investoren Burkhard und Leonie von Wangenheim gab das Unternehmen keinen konkreten Kommentar ab. Man werde sich nicht an Spekulationen beteiligen. Nur so viel: „Die Geschäftsführung hält strikt an dem Sanierungskurs von Görtz fest und setzt alles daran, ihn weiterhin erfolgreich zu beschreiten.“