Neue Schuhtrends, neue Impulse

Erstmals wieder seit Corona und erstmals in Breitscheid hatte die Berkemann-Gruppe Branchenvertreterinnen und -vertreter zum Austausch eingeladen. Zu den Gästen gehörten unter anderem Händlerinnen und Händler sowie Repräsentanten der Verbundgruppen ANWR Schuh, GMS und Rexor.

Die Berkemann-Gruppe ist nach den Worten von CEO Thomas Bauerfeind gut durch das Jahr 2022 gekommen. Man habe im vergangenen Jahr wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht. Die Pandemie habe ihn darin bestätigt, „unsere Produktionsstrategie beizubehalten und auszubauen“ – entscheidende Basis seien dabei eigene Produktionswerke in Europa, und dies unter den Aspekten der Flexibilität, der kurzen Wege und der Nachhaltigkeit.

„Man darf gespannt sein“

Neue Däumling-Modelle H/W 23/24 (Foto: Redaktion)

Für Däumling, das jüngste Mitglied der Gruppe, sprachen der ehemalige Inhaber Bernd Weinspach und Vertriebsexperte Marco Koch über die neue Kollektion. Seit den ersten Gesprächen mit Berkemann im Mai 2022 seien einige „sportliche“ Monate zu bewältigen gewesen, so Weinspach. Nach der vollzogenen Übernahme wolle man sich nun neuen Entwicklungen sowie dem Marketing und dem Export widmen. „Man darf gespannt sein, was noch alles von Däumling zu erwarten ist“, so Weinspach.

Erstes Ergebnis der neuen Zusammenarbeit ist eine farbenfrohe Hausschuh-Serie aus Merinowolle in den Größengängen 19 bis 33. Und auch in der Straßenschuh-Kollektion wurden viele Neuerungen ergänzt. Dabei legt das Däumling-Team nach den Worten von Marco Koch weiterhin großen Wert auf das WMS-System, Funktion wie z.B. Tex-Membrane und hochwertige Futtermaterialien sowie eine große Farbpalette.

Synergien bei Administration und Logistik

Dirk Kanzok präsentierte die neue Everybody-Kollektion (Foto: Redaktion)

Dirk Kanzok erläuterte die Besonderheiten der neuen Everybody-Kollektion, die auf ihren gewohnten Stärken – vegetabil gegerbtem Leder, klassische Leistenform und aufwändiges Finish – basiert. Neu sind Boots in Sprengung bis 55 mm. Im sportiven Bereich wurde eine Leichtzellsohle ergänzt. Die Modelle seien im Design eher zurückhaltend, so Kanzok. „Unsere Schuhe und Leder sind so schön, sie brauchen keinen Schmuck.“

Synergien mit der Berkemann-Gruppe sieht der Schuhexperte vor allem im Bereich NOS. Man sei nun besser in der Lage, Nachbestellungen aus dem Handel schnell zu bedienen. Auch im administrativen Bereich sowie in der Logistik sei man enger zusammengerückt. Bei der Produktion wurde noch keine Zusammenarbeit gestartet, was vor allem auf die aufwändigen Finishes der Everybody-Schuhe zurückzuführen sei.

Man habe die H/W 22-Kollektion „sehr gut“ verkauft, so Kanzok, und freue sich über „starken Zuwachs“. Nun soll weiteres Wachstum angepeilt werden und mittelfristig ein Ausbau der Produktion in Europa.

Produktion in eigenen Werken

Michael Zoller präsentierte gemeinsam mit Sven Hatje die neuen Berkemann-Modelle (Foto: Redaktion)

Die Neuigkeiten der Berkemann-Kollektion präsentierten Michael Zoller und Sven Hatje. Mit 68% Exportanteil habe sich die Marke gut entwickelt. Deutschland soll nun weiter gestärkt werden. „Wir müssen als Marke mehr Geschichten erzählen. Die Verbraucherin kann vielleicht weniger kaufen, aber sie wird besser kaufen, und das passt sehr gut zu uns“, so Zoller. 90% der Berkemann-Schuhe werden in eigenen Werken gefertigt. Von den berühmten Holz-Pantoletten über Fußbett-Modelle der Berkina-Serie und Berkoflex-Schuhe mit herausnehmbarem Fußbett bis hin zu Komfort-Knit und Care umfasst Berkemann nach den Worten Zollers ein breites Spektrum an bequemen Schuhen für unterschiedliche Bedürfnisse. Das Hausschuh-Angebot von Berkemann sei traditionell stark. Features wie recyceltes Kaschmir, Schurwolle, Stretch-Einsätze und Klettverschlüsse sollen bei vielen Modellen Mehrwert bieten. 10% der Berkemann-Kollektion sind laut Michael Zoller Herrenschuhe; diese würden sehr gut angenommen.

Im Anschluss an die Kollektionspräsentationen sorgte der Werbe-Fachmann Götz Ulmer in einem Vortrag für Unterhaltung: Der ehemalige Partner der Agentur Jung von Matt ermunterte dazu, immer wieder neue Wege zu gehen und „anders“ zu sein. Gerade die kreativen, unkonventionellen Konzepte, beispielsweise bei Werbekampagnen, seien es, die Menschen ansprächen und überzeugten. Einen Austausch darüber, wie die Schuhbranche mehr Begeisterung entfachen kann, bildete den Abschluss des Meetings in Breitscheid.

Einen ausführlichen Bericht über das Event der Berkemann-Gruppe lesen Sie in der kommenden Ausgabe von schuhkurier.