schuhhandel 2023 – So lief der Nachmittag

Über das Thema New Work diskutierten Kathrin Schmidt von Schuh und Sport Mücke und Andreas Kolb von Fritz Frank Schuhe + Sport. Kathrin Schmidt will bald die Möglichkeit einrichten, sich für die Stelle als Verkäufer oder Verkäuferin auch per Video zu bewerben: „Authentisch zu kommunizieren, warum man verkaufen will, ist wichtiger, als einen tollen Lebenslauf zu schreiben. Andreas Kolb ging auf die Unterschiede zwischen den Generationen ein: „Alte Menschen wie ich gehen arbeiten, um Geld zu verdienen. Junge Menschen fragen als erstes nach der Purpose.“

„Warum wir mehr EDI brauchen“ besprachen (v. l. n. r) Thorsten Keller von ECC, Ulrich Volk von Schuh Volk und Marc Schreiber von Schuhhaus Schreiber. Einig waren sie sich dabei, dass die Datenerfassung und -übertragung einheitlicher vonstatten gehen müsse. „Es gibt wenige Pflichtangaben. Über die Artikel- und EAN-Nr. müssen wir nicht reden. Aber schon die Farbe ist keine Angabe, die der Hersteller angeben muss.“

In einem emotionalen Beitrag erzählte Margarete Höber-Läer während des Talks über Unternehmensnachfolge davon, wie sie das Schuhhaus Höber von Gerhard Höber übernommen hat: „Gerd ist an Krebs erkrankt und hat mich gefragt, ob ich das Schuhhaus übernehmen würde. Die Tradition war ihm da extrem wichtig. Er bereitete die Übergabe bis zu seinem Tod für mich vor, hat noch in seinem Abschiedsbrief die Partner darum gebeten, mich zu unterstützen.“ Auch Stefanie Naun von Schuhhaus Heinrich, Anneke Heinrich von Schuhhaus Heinrich und Thomas und Leon Hüser von Schuhhaus Hölscher haben ihre Erfahrungen geteilt.

Die Abschlussdiskussion „Alle Kraft auf die Fläche“ mit Bernd Frölich, Schuhhaus Frölich, Birgit Winkler, Schuhhaus Winkler, und Elisbath Aich, Schuhhaus Jung, war ein Rundumschlag darüber, was einen Schuhverkäufer oder eine Schuhverkäuferin ausmacht. Birgit Winkler will ihre Kundinnen inspirieren: „Alle Mitarbeitenden sind modisch angezogen. Wenn die Kundin in den Laden kommt und alle bunt angezogen sind, bekommt sie Lust auf Mode. Selbst wenn es draußen regnet.“ Bernd Frölich erklärte derweil, warum er bewusst nicht online verkauft: „100 Pakete rausschicken und 50-60 davon wieder zurücknehmen – das kann ich nicht.“

Am Ende konnten die Teilnehmenden des schuhhandel-Kongresses in der Umfrage angeben, welche Learnings sie nach der Veranstaltung mitgenommen haben. Die Stimmung war nach den ermutigenden Beiträgen optimistisch.